Eigentlich wollten wir auf den Spuren der Interbrigadisten wandern und die Höhe 705 besteigen. Dort war das Nuckelflaschenbatallion stationiert. Die dort stationierten waren zwischen 16 und 18 Jahre alt, daher der Name. Doch es hat die ganze Nacht geregnet und die Wege sind nicht begehbar.
Wir entscheiden uns, einen Ausflug ans Meer zu unternehmen. 70 Kilometer von unserer Unterkunft befindet sich Tarragona; eine alte römische Stadt mit Festung und Amphitheater. Wir sind von der Sonne begeistert. Nach Besichtigung der Festung trinken wir einen Kaffee auf einem schönen spanischen Platz. Uns gegenüber eine alte Kirche. Wir setzen uns, müssen aber wieder aufstehen, da die Tische weggeräumt werden. Das Lokal schließt. Grund: Die K-Freitag-Prozession. Im Nachbar-Café können wir dann aber doch noch etwas bestellen. Die Altstadt ist klein und schön. Nach zwei Stunden verlassen wir die Stadt wieder Richtung Corbera.
Grillabend. Es gibt Calcotz, eine katalanische Spezialität. Es sind Frühlingszwiebeln, die in den feurigen Grill gelegt werden und dort verkohlen. Nach zehn Minuten holt man die scheinbar verbrannten Zwiebeln aus dem Feuer. Jeder bekommt einen Latz umgebunden und dann werden die verkohlten Zwiebeln im Stehen gegessen. Mit der einen Hand greift man die Zwiebelverdickung, mit der anderen
Hand zieht man das Innere der Zwiebel aus dem verbrannten Strunk und tunkt es in eine Soße. Sehr lecker.
Morgen fliegen wir nach Berlin zurück. Ich frage mich, ob ich schon einmal in neun Tagen so viele interessante und herzliche Menschen getroffen habe? Ich glaube nicht. Ich frage mich, ob es ein Reisebüro gibt, in dem ich eine solche Reise buchen könnte? Ich bin noch auf der Suche.
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