Nach dem Frühstück besuchen wir das Denkmal für die ermordeten Einwohner von Distomo. Es liegt auf einem Berg. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf den Ort. Es ist sonnig. Wir legen einen Kranz
nieder und gehen in das Mausoleum, wo die Schädel der Opfer in einem Regal liegen. Auf Tafeln sind die Namen und das Alter der Ermordeten aufgeführt.
Im Lyzeum
Im Lyzeum treffen wir auf eine Schulklasse. Es war ein ausdrücklicher Wunsch unsererseits, mit einheimischen Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Damon hat dieses Treffen organisiert. Ein Lehrer hält einen kurzen Vortrag über die Verbrechen der Deutschen in Distomo. Die Stimmung ist danach
ziemlich gedrückt und eine Diskussion kommt nur schwer in Gang. Mehrere griechische Mädchen äußeren sich ganz offen und freundlich. Sie fühlen kein Hass gegen die Deutschen, sagen sie. Sie wissen über die Zeit der Besetzung gut Bescheid. Es sei immer noch ein Thema in den Familien.
Delphi
Unsere Studienreise geht weiter. Wir besuchen Delphi. Eine willkommene Abwechslung, nach all den schrecklichen Bildern und Eindrücken. Wir sind alle ein bisschen erleichtert. Der Kontrast könnte nicht größer sein: Am Vormittag haben wir uns noch mit den grausamen Verbrechen der schlimmsten Diktatur der Geschichte beschäftigt und jetzt stehen wir dort, wo die europäische Kultur entstanden ist, wo Theater gespielt und philosophiert wurde.
Kalavryta
Wieder im Bus. Es geht nach Kalavryta. Wir sind in einem sehr modernen Hotel untergebracht. Das Abendbrot ist fürstlich. Der Bürgermeister, Athanasios Papadopoulos, hat uns eingeladen. Jugendliche sind gekommen, um mit uns zu diskutieren. Doch sie ziehen wieder ab. Sie wollen uns erst essen lassen. Nach dem Essen treffen wir uns mit ihnen in einer kleinen Bar. Es werden alle möglichen Themen diskutiert. Nach einer Stunde gehen Gesine, Tinko und ich. Einige Jugendliche diskutieren noch bis in den Morgen weiter.
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