In einer schönen Villa befindet sich ein kleines privates Museum über die Griechen, die im griechischen Exil waren. Schon unter Diktator Metaxas wurden politisch unliebsame Menschen auf Inseln verbannt und lebten dort unter erbärmlichen Verhältnissen. Als Hitlers Wehrmacht Griechenland überfiel wurden die Gefangenen „übernommen“. Viele wurden erschossen oder deportiert.
Damon erzählt mir, dass die Deutschen keinen einzigen nichtjüdischen Griechen zum Arbeitsdienst nach Deutschland deportieren konnten, dazu war der Widerstand der Bevölkerung zu groß. Ausschließlich
griechische Juden wurden deportiert. Sie kamen nach Auschwitz und wurden dort fast alle vergast. Nur 2000 kehrten nach dem 2. Weltkrieg nach Griechenland zurück. Ich fragt Eberhard Rondholz, ob es Widerstand gegen die Deportation von Juden gab. Der Widerstand begrenzte sich auf einige mutige Griechen, die Juden während der Okkupation versteckten, sagt er mir. Nach dem Krieg hatten die Überlebenden nur unter größten Schwierigkeiten ihr Eigentum zurückerhalten.
Abschied am/vom Meer
Wir fahren ans Meer! Sommer, Sonne, griechische Musik. Wir essen in einem Restaurant zusammen mit alten Partisanen und genießen den Blick auf das Meer. Die Woche ist schnell vergangen. Die Erlebnisse sind überwältigend. Die Menschen sind herzlich. Man möchte am liebsten bleiben. Doch der Flug geht in wenigen Stunden. Auf dem Weg zum Flughafen werfen wir noch einen Blick auf den Poseidon-Tempel. Die Sonne geht unter. Hunderte Bilder beißen sich im Kopf: Distomo, Delphi, Kalavryta, Akropolis…
Die Jugendlichen wissen, dass sie eine einzigartige Reise erlebt haben, dass sie zu den wenigen Deutschen gehören, die aus erster Hand Informationen über die Massaker der SS und der Wehrmacht in Griechenland bekommen haben. Sie sind sich einig, dass mehr Deutsche über das schreckliche Schicksal Tausender Griechen während des 2. Weltkrieges erfahren müssen, und dass Deutschland endlich seine Pflicht erfüllen und wenigstens finanzielle Wiedergutmachung leisten muss.
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