Mittwoch
Dienstag war ein Treffen aus Vergangenheit und Zukunft.
Prof. Dr. Fritz Taubert erzählte uns allgemeine und wichtige Fakten zum zweiten Weltkrieg in Frankreich und im Anschluss erzählte André Schmer von seiner Zeit als Widerstandskämpfer.
André Schmer war Jude und ging in den Untergrund. Er erzählte, dass er mit 17 Jahren zum Widerstandskämpfer wurde und durch einige Zufälle überlebte. Ein großer Teil unserer Jugendlichen war
älter als er damals war und hörten sehr aufmerksam zu. André wurde beim zeigen des Judensterns sehr emotional, was uns alle sehr berührte - auch nach all der Zeit lassen einen die
Geschehnisse nicht los. Ich bin froh, dass wir ihn treffen konnten und bin ihm sehr dankbar, dass er uns als junge Deutsche empfangen hat. Seit Jahren war er nicht in Deutschland - doch
vielleicht schaffen wir es ihn und seine Frau im nächsten Jahr, 70 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges, hier zu empfangen.
Nach dem Mittagessen empfing uns die Deutsche Botschaft. Aufgrund der Botschafterkonferenz in der Woche zuvor war die Botschafterin persönlich nicht anzutreffen. Matthias Schuhmacher empfing unsere Gruppe sehr freundlich und so bot sich die Chance über die aktuelle politische Lage in Frankreich zu reden, die Chancen der FN zu diskutieren - aber auch mehr über das Berufsfeld Auswärtiges Amt zu erfahren.
Nach der Deutschen Botschaft in Paris empfing uns das Goethe-Institut, nur unweit von der Botschaft entfernt. Hier stellte sich der Leiter Herr Umlauf kurz vor und im Anschluss auch seine Arbeit. Gerade für Deutsche im Ausland können deutsche Veranstaltungen oder die deutschsprachige Bibliothek von Vorteil sein. Für Menschen, die nach Deutschland kommen möchten bietet das Goethe-Institut Sprachkurse in den einzelnen Ländern an.
Die Veranstaltung am Abend verband ein bisschen von Allem an diesem Tag. Beate Klarsfeld und Gesine Lötzsch trafen sich auf dem Podium des Goethe-Institutes, um miteinander über Erinnerungs- und Gedenkarbeit in Frankreich und Deutschland zu sprechen.
Der Raum wer sehr gut gefüllt, die Veranstaltung wurde simultan ins Französische übersetzt und ermöglichte so jedem der Zuschauerinnen und Zuschauer ein Verstehen der Podiumsgäste. Angesprochen wurden unter anderem Themen wie Antifaschismus, Jugendarbeit im Zusammenhang mit der Geschichte, Beate Klarsfelds Kandidatur als Bundespräsidentin und die zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen für eine Erinnerungsarbeit in beiden Ländern.
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