Donnerstag besuchten wir die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Jasenovac. Dieses liegt kurz hinter der heutigen kroatischen Grenze und an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina. Aus diesem Grund gibt es auch zwei Gedenkorte. Einzigartig an dem Konzentrationslager ist, dass es nicht von der SS eingesetzt und geführt wurde, sondern vom Ustascha-Regime. Diese setzen die Politik des deutschen Reiches um. Durch Hunger, Zwangsarbeit und mangelnde Hygiene starben bis zu 2000 Menschen monatlich. Insgesamt starben bis 1945 zwischen 85.000 und 100.000 Menschen in Jasenovac. Davon waren ca. 11.000 jüdischen Glaubens. Es war das größte Konzentrationslager Jugoslawiens. 1000 Serb_innen, Jüd_innen, Homosexuelle, Roma und Partisan_innen wurden hierher deportiert und ermordet.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Baracken des Konzentrationslagers abgerissen und die Ziegel an die umliegende Bevölkerung weitergegeben, um die zahlreichen Zerstörungen der Häuser wieder aufzubauen. 1965 wurde das Denkmal auf dem ehemaligen KZ Gelände errichtet. Der Architekt Bogdan Bogdanovic entwarf die riesige Betonblume, die heute schon aus weiter Ferne die Gedenkstätte erkennen lässt. Während des Jugoslawienkrieges Anfang der 1990er Jahre wurde ein großer Teil zerstört, die Gedenkstätte für viele Jahre geschlossen. Bis heute fehlen wichtige Dokumente und historische Zeugnisse aus dieser Zeit. Aus diesem Grund fordert die Leitung der heutigen Gedenkstätte alle Zeitzeugen auf, sich erneut an sie zu wenden, um die Lücken wieder zu schließen.
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