Der letzte Tage! Bevor wir uns auf dem Weg zu Zagrebs Flughafen machen, trafen wir Milord Pupovac. ER ist Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im kroatischen Parlament und Vertreter der Partei "serbian national council". Somit vertritt er die serbische Minderheit in Kroatien. Betonte aber auch die Zusammenarbeit mit der kroatischen Minderheit in Serbien. Die Alltagsstimmung gegenüber Serben ist nicht gut. Auch ich habe Personen getroffen, die sich offen gegen Serben in Kroatien ausgesprochen haben, ohne das jedoch begründen zu können. Obwohl beide Nationen die selbe Sprache sprechen, gibt es Menschen die das anders sehen und sagen dass sie serbisch oder kroatisch sprechen.
Immer wieder wurde in dieser Woche die Mitgliedschaft der EU angesprochen. Während Kroatien schon seit 2013 EU Mitglied ist, laufen in Serbien Beitrittsverhandlungen. Um Mitgliedsland zu werden, müssen einige Kriterien erfüllt sein, unter anderem Minderheitenschutz etc. Milord Pupovac erzählt uns, dass bis zum Eintritt die Zusammenarbeit mit anderen Parteien sehr gut geklappt habe. Jetzt kümmert sich darum keiner mehr und die Stimmung untereinander ist sehr schlecht. Es gibt derzeit sogar eine Petition den Ustaschagruß wieder vor Fussballspielen einzuführen. Serbien versucht diese Kriterien gerade zu erfüllen. Wird es sich danach auch verschlechtern? Es geht nur um den Beitritt, danach ist auch von Seiten der EU kein Bestreben da, die politische Lage im Land weiter zu beobachten. Ein trauriges Zeugniss der eigentlichen Idee Europas. Für mich aber auch sehr interessant zu sehen, wie EU Politik in verschiedenen Ländern gesehen wird und was für (negative) Auswirkungen der Beitritt mit sich bringen kann.
Nach dem Gespräch ging es mit dem Flugzeug zurück nach Berlin. Dort trennte sich unsere Gruppe, aber für mich persönlich habe ich so viele neue Eindrücke gewonnen, dass ich mit der Reise noch
eine ganze Weile beschäftigt sein werde. Es waren tolle Menschen mit uns auf Reise, wir haben viele tolle Menschen kennengelernt die mir viel Neues beigebracht und eine riesige Motivation gegeben
haben, um weiterhin für Gleichberechtigung, Freiheit, Antirassismus, Antifaschismus und Toleranz einzustehen und gegen das Vergessen der faschistischen Verbrechen zu
kämpfen.
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