Mit 12 jungen, engagierten Antifaschist*innen im Alter von 15 bis 25 Jahren fuhren der Verein Zivilcourage vereint e. V. und Gesine Lötzsch im August auf den Spuren der Partisan*innen nach Prag. Viele Widerstandskämpfer, die im Osterzgebirge in den frühen 30er Jahren verbotene, oft linke Literatur und verfolgte Menschen über die Grenze der Tschechoslowakei schmuggelten, gingen später nach Prag, von wo sie meist weiter vor dem NS-Regime fliehen mussten. Solche Geschichten erzählte Steffen vom AKuBiZ e. V. in Pirna und wanderte mit der Gruppe durch die Berge. Startpunkt: Altenberg. Weiter führte die Reise nach Terezín. Doris Grozdanovičová lebte viele Jahre im Ghetto und hütete Schafe. Heute erzählt sie ihre Geschichte jungen Menschen – so auch der kleinen Gruppe von Zivilcourage vereint. Die Bedingungen im Lager seien schrecklich gewesen, viele Krankheiten brachen aus, sie lebte ohne ihre Eltern und überlebte nur, weil sie außerhalb der Lagermauern arbeiten konnte und ein Aufseher sie davon abhielt mit ihrem Vater gemeinsam in den Viehtransport zu steigen. Ihr Vater wurde in Auschwitz ermordet. Die Reise führte die Gruppe weiter nach Prag mit einer Stadtführung auf den Spuren des Zweiten Weltkrieges und an den Ort Lidice – ein Ort, der als Vergeltung für das Heydrich-Attentat vollständig ausgelöscht wurde. Eine Reise, die man nicht im Reisebüro buchen kann. Eine Reise für junge Menschen, die sich tagtäglich antifaschistisch engagieren. Eine Gedenktafel in Prag mahnt zu Recht: Wer seine Geschichte vergisst, ist verdammt, die Fehler zu wiederholen. Der Verein Zivilcourage vereint möchte mahnen, erinnern und gegen das Vergessen kämpfen. Doris Grozdanovičová ist kurz nach unserer Reise verstorben, wir waren ihre letzte Gruppe.