Das ist mein Reisetagebuch. Ich habe aufgeschrieben, was ich in Griechenland gehört, gelesen und gesehen habe. Ich bin kein Griechenland-Experte. Es sind ganz persönliche Eindrücke, die ich hier wiedergeben will. Viel Spaß beim Lesen.
Athen. Wir landen mit 25minütiger Verspätung. Als wir mit unseren Koffern kurz vor Mitternacht in die Eingangshalle des Flughafens kommen, stehen dort 30 grauhaarige Männer und Frauen, die uns herzlich mit Rosen begrüßen. Es sind Widerstandskämpfer, Durchschnittsalter 80 Jahre, die gegen die deutsche Okkupation im 2. Weltkrieg gekämpft haben. Selbst die Legende des antifaschistischen Widerstandes, Manolis Glezos, 86 Jahre, ist gekommen.
Im Goetheinstitut
Rüdiger Bolz ist der Institutsdirektor des Goethe-Institutes in Athen. Mit ihm treffen wir
uns gleich am Morgen in einem kleinen Seminarraum. Das Institut wurde 1952 gegründet. Es ist das älteste und auch größte Goethe-Institut.
Nach dem Frühstück besuchen wir das Denkmal für die ermordeten Einwohner von Distomo. Es liegt auf einem Berg. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf den Ort. Es ist sonnig. Wir legen einen Kranz
nieder und gehen in das Mausoleum, wo die Schädel der Opfer in einem Regal liegen. Auf Tafeln sind die Namen und das Alter der Ermordeten aufgeführt.
Ausschlafen. Frühstück gibt es erst um 9.00 Uhr. Wir laufen mit dem Bürgermeister durch eine wunderschöne Stadt. Alles ist liebevoll restauriert. Die Kirche ist ein wahres Prachtstück. Wenn man vor ihr steht und genau hinschaut, dann fällt einem auf, dass die Uhr am linken Turm etwas schief hängt. Die Uhrzeit stimmt nicht. Sie ist um 14.30 Uhr stehen geblieben, als am 13. Dezember 1943 die Kirche brannte. Die Wehrmacht hatte die ganze Stadt angezündet, samt der Kirche. Sie brannte bis auf die Grundmauern ab.
Athen - Akropolis
Winterzeit. Die Uhren wurden heute Nacht eine Stunde zurück gestellt. Wir können etwas länger schlafen. Um 9.00 Uhr fahren wir mit dem Bus zur Akropolis. Ich will nicht erzählen, was sowieso in jedem Reiseführer steht. Erwähnenswert ist eine kleine Tafel in der Nähe des Fahnenmastes, an dem die griechische Flagge weht. Diese Fahne kann man von der Stadt sehr gut sehen. Sie wurde 1982 angebracht. Auf Griechisch wird auf der Tafel von der mutigen Aktion von Manolis Glezos berichtet