8:35 Uhr starteten 13 Jugendliche, Gesine, Tinko und ich Richtung Barcelona. Neben mir sitzen Gesine auf der Linken und Annika auf der Rechten. Gesine hat den Antifa-Wettbewerb und die Antifa-Reise ins Leben gerufen. Es begann mit einer Fahrt nach Oradour.
Jordi erzählt beim Frühstück etwas über die bewegende Geschichte seiner Familie. Er ist Katalane und in Frankreich geboren. Sein Vater war Interbrigadist und verteidigte die Spanische Republik und musste nach dem Sieg Francos nach Frankreich fliehen.
Der gestrige Fernsehwetterbericht zeigte eine schwarze Wolke über Katalonien. Die Sonne kam den ganzen Tag nicht raus und es nieselte. Wir besuchen ein ehemaliges Internierungslager für die Interbrigadisten.
Um 7.45 Uhr ist die Nacht vorbei. Alle sehen etwas grau aus. Wir machen uns auf den Weg nach Argelès. Dort befand sich 1939 ein Internierungslager für 100.000 Menschen, die aus Spanien geflohen waren.
Ich hole Gesine mit dem Auto vom Hotel ab. Dann geht es los nach Barcelona. Das Wetter ist schlecht. Der Regen ist zermürbend. In Barcelona werden wir alle richtig nass [...] Höhepunkt ist der Besuch des Ehrenfriedhofs für die ermordeten Spanienkämpfer in Barcelona.
Nach dem Frühstück geht es nach La Fatarella. Dort befindet sich der Ehrenhain für die Interbrigadisten, die bei der Ebro-Schlacht ihr Leben gelassen haben. Bei dieser riesigen Schlacht wurden 100.000 Menschen getötet. Joseppe, der Bürgermeister von La Fatarella, fährt uns mit seinem Jeep zum Ehrenhain.
Das Bürgerkriegsmuseum von Corbera liegt nur 100 Meter vom neuen Bürgerkriegsmuseum, das aber noch im Bau ist, entfernt. Der Museumsleiter erzählt uns etwas über Bewaffnung und Munition der Franquisten und Republikaner. Er ist noch heute dabei Munition im Ebro-Tal zu entschärfen, sein Kollege ist dabei umgekommen.
Sebastian gab uns einen kleinen Geschichtskurs über Spanien seit 1931. Die Spanier entschieden sich damals gegen die Monarchie und für die Demokratie. Eine linke Regierung, die eine Agrarreform einleitete, die Autonomie Kataloniens beschloss, eine Alphabetisierungskampagne startete, war zwei Jahre an der Macht.
Eigentlich wollten wir auf den Spuren der Interbrigadisten wandern und die Höhe 705 besteigen. Dort war das Nuckelflaschenbatallion stationiert. Die dort stationierten waren zwischen 16 und 18 Jahre alt, daher der Name. Doch es hat die ganze Nacht geregnet und die Wege sind nicht begehbar.