Bericht von Pascal

Zivilcourage Vereint ist ein antifaschistischer Jugendwettbewerb, der ein Mal im Jahr ausgeschrieben wird. Ziel ist es junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren für antifaschistische, antirassistische Projekte zu begeistern oder bereits vorhandene Projekte zu ehren. Mit 10 jungen Menschen vorwiegend aus Berlin und Brandenburg, im Alter zwischen 17 und 26 Jahren reisten im Juni 2016 u.a. mit Gesine Lötzsch, Bundestagsabgeordnete der LINKEN, 2016 für eine Woche – 80 Jahre nach Bildung der Internationalen Brigaden nach Katalonien. Zu den Ausgewählten gehörten auch Dean Mergen und Pascal Gumpel, familiär mit dem antifaschistischen Kampf und der Solidarität mit der Spanischen Republik sowie unserem Verein Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939 verbunden. In den sieben Tagen auf derReise durch Katalonien besuchten die teilnehmerInnen zahlreiche Gedenkstätten- und Orte zum Spanischen Bürgerkrieg. Außerdem haben sie tolle Menschen kennengelernt, die ihnen ihre Geschichte erzählten. Mitglieder des KFSR waren bei der Vorbereitung und Durchführung des Aufenthaltes beteiligt, zum Beispiel Jordi Banque, ein Organisator des Programms und Begleiter der Gruppe. Vom KFSR 1936-1939 e.V. nahmen Kerstin Hommel, Marc M. Navarro, Karla Popp und Rosita Mergen am Einführungsseminar der TeilnehmerInnen mit verschiedenen Beiträgen teil.

 

Bericht von Pascal

 

Mein Name ist Pascal Gumpel, ich bin 18 Jahre und seit April 2014 Mitglied der Partei DIE LINKE. Während dieser Zeit und auch schon zuvor, als kleiner Junge, habe ich mich für politische Themen interessiert und deshalb gemeinsam mit meinen Großeltern viele Veranstaltungen besucht. So war ich u. a. zum Beispiel in Ziegenhals, als ein Gedenkstein für Ernst Thälmann aufgestellt wurde, nachdem die Gedenkstätte abgerissen wurde. Ich besuchte mehrfach die ehemaligen KZ’s Buchenwald und Sachsenhausen. Dort beeindruckte mich besonders das traurige Schicksal der unzähligen Häftlinge, von denen viele nicht überlebten. Zweimal bereits war ich in Hamburg bei den antifaschistischen Hafentagen und für den KFSR (Verein der Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939) war ich mit meinem Opa in Moskau, wo wir eine Ausstellung im Moskauer Museums des Sieges eröffneten, in dem der Beitrag der Sowjetunion zur Hilfe des Spanischen Bürgerkrieges 1936-1939, dargestellt und dokumentiert wurde. Mit diesen und anderen Aktivitäten bewarb ich mich in diesem Jahr für die Katalonienreise „Zivilcourage 2016“ nach Spanien, die ich vom 27. Juni bis 3. Juli d. J. antreten durfte. Das war für mich eine große Ehre, denn ich wurde aus vielen Bewerbern zusammen mit neun anderen jungen Menschen ausgewählt, um mit ihnen und Gesine Lötzsch (MdB, Die Linke) in dieses Land zu reisen.

 

In Spanien angekommen, besuchten wir am ersten Tag den Friedhof „Montjuic“ in Barcelona, wo sich das Massengrab vieler Menschen befindet, die in der Franco-Zeit umkamen. Wir haben dort auch das Grab von Hans Beimler gereinigt und restauriert.

 

Am zweiten Tag fuhren wir zur französischen Gedenkstätte „Rivesaltes“, in einem ehemaligen Internierungslager in Frankreich, wo viele Spanier und Spanienkämpfer der internationalen Brigaden Zuflucht fanden. Der dritte Tag galt dem Besuch einer Geburtsklinik in Elne, die von einer 25jährigen Schweizerin 1939 zur Rettung vieler Frauen und Kinder errichtet wurde, denn schwangere Frauen konnten dort ihre Babys zur Welt bringen, nachdem sie Schreckliches als Flüchtlinge erlebt hatten und am Strand von Argelès monatelang unter katastrophalen Bedingungen ohne Wasser und Nahrung leben mussten. Wir gingen auch durch das begehbare Walter-Benjamin-Memorial, das der Künstler Dani Karavan für den deutschen Philosophen errichtete. An einem weiteren Tag besichtigten wir einen Luftschutzbunker im Ort Llanca. Besonders beeindruckte mich der Gang durch die völlig zerstörte spanische Stadt Corbera de Ebro, was durch Luftangriffe geschah, ihr Zustand gilt heute noch als Mahnmal.

 

Am letzten Tag waren wir in im Ehrenhain „La Fatarella“ für Interbrigadisten, wo wir ihnen zu Ehren weitere Gedenktafeln, wie für Dragutin Bilić, Otto Kühne, Fritz Mergen, Heinrich Rau und Wilhelm Zaisser an den Bäumen anbrachten.

 

Für mich war diese Reise ein großartige Erfahrung und ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die mir diese Reise ermöglichten, besonders bei meinen Großeltern und Norbert Müller (MdB), Felix Thier (Kreisvorsitzender Die Linke TF), Jordi (KFSR), Gesine Lötzsch, (MdB), Anika Taschke.